Eine Beschneidung ist die teilweise oder vollständige Entfernung der männlichen Vorhaut. Der aus medizinischer Sicht hauptsächlich vorliegende Grund ist eine Vorhautverengung (Phimose). Der Eingriff kann ambulant unter örtlicher Betäubung, aber auch stationär unter Vollnarkose erfolgen. Nach dem Eingriff ist die Eichel freiliegend oder nur noch teilweise von der Vorhaut bedeckt.
Bei einer Zirkumzision handelt es sich um einen “einfachen” Eingriff, der, wenn er von professionellen und kompetenten Urologen durchgeführt wird, mit geringen Risiken verbunden ist. Bei gutem Verlauf dauert die Operation ca. 30 Minuten. Führt eine nicht ausgebildete Person eine Zirkumzision durch, kann es zu fehlerhaften Beschneidungen kommen, unter der der Beschnittene möglicherweise sein Leben lang leiden wird.
Handelt es sich um einen gesunden Patienten, also ist die körperliche Untersuchung unauffällig und der Patient entscheidet sich für örtliche Betäubung oder Vollnarkose, so sind in der Regel keine weiteren Voruntersuchungen notwendig. In bestimmten Fällen wird ein EKG gemacht und Blut abgenommen, um den Blutgerinnungswert zu bestimmen. Blutverdünnende Medikamente sind vor der Operation immer abzusetzen (in Rücksprache mit dem Arzt).
Bei positivem Verlauf der Beschneidung ist mit nur geringen Schmerzen zu rechnen, die durch die Einnahme eines leichten Schmerzmittels gut behandelbar sind. Das Auftreten von Schwellungen kann u.a. durch Kühlen oder Auftragen von Salben gelindert werden. Bei der Beschneidung von Kindern aufgrund einer Vorhautverengung kann auch die Verabreichung eines Zäpfchens Linderung bieten.
Die Ruhephasen und das Schonen nach dem Eingriff sollte auf jeden Fall eingehalten werden. Es wird empfohlen, während der ersten Woche nach der Beschneidung täglich Penisbäder mit desinfizierender Wirkung zu nehmen. Wurde eine hautnahtfreie Beschneidung vorgenommen, so sind keine Penisbäder notwendig, da hierbei gänzlich auf Fadenmaterial verzichtet wird.
Ist nach dem ersten Kontrollbesuch beim Urologen am Tag nach der Operation alles positiv, so ist das Duschen nach Verbandsabnahme selbstverständlich wieder möglich. In manchen Fällen bedarf es einer Wartezeit von etwa 3 Tagen. Das Nehmen eines Bades ist erst nach Auflösen der Fäden möglich. Somit muss man hier etwa 7 bis 14 Tage darauf verzichten.
Bei positivem Verlauf der Heilung lösen sich die Fäden nach ca. ein bis zwei Wochen auf. Da jeder Mensch unterschiedlich ist, kann sich die endgültige Heilung bis zu drei Wochen erstrecken.
Ist bei der Beschneidung alles gut verlaufen und treten bei der Heilung keine weitere Probleme auf, kann man nach etwa 3 bis 4 Wochen wieder Sex haben. Man sollte zu Beginn etwas Vorsicht walten lassen und eventuell die Benutzung von Gleitcreme in Betracht ziehen.
Laut Berichten mancher Männer kommt es nach einer Zirkumzision zu intensiveren Orgasmen während des Geschlechtsverkehrs und länger andauerndem Sex. Eine Beschneidung hat keine negativen Einwirkungen auf die Potenz. Zu Beginn ist die Eichel etwas empfindlicher, was sich mit der Zeit wieder gibt. Einige Frauen berichten von einer angenehmeren Optik und einer größeren Lust auf Sex durch verbesserte Hygiene. Es kommt jedoch auch vor, dass beschnittene Männer bspw. von leichten Gefühlsstörungen im Eichel-Bereich berichten. Meist sind diese Gefühlsstörungen nach einiger Zeit wieder verschwunden.
Kommt es zu einer Beschneidung aus medizinischen Gründen, wie bspw. einer Phimose, Paraphimose oder anderen Entzündungen in diesem Bereich, so werden die Kosten von den Krankenkassen übernommen. Fällt die Entscheidung möglicherweise aus ästhetischen, hygienischen oder sexuellen Gründen auf eine Beschneidung, so stellt der Eingriff keine Notwendigkeit dar und ist als Privatleistung zu zahlen.
Die Kosten sind abhängig von verschiedenen Punkten, bspw. ob man den Eingriff ambulant in örtlicher Betäubung oder in Vollnarkose durchführen lässt und welche Operationstechnik angewandt wird.